Konzertreise 2025 nach Slowenien
Im Juli 2025 war die Marburger Philharmonie eine Woche lang in Marburgs slowenischer Partnerstadt Maribor zu Gast. Neben zwei gut besuchten Konzerten mit begeistertem Publikum standen vielseitige Ausflüge auf dem Programm. Dank der Unterstützung durch den Freundeskreis Marburg-Maribor e. V., der Stadtverwaltungen Maribor und Marburg sowie dem Goethe-Institut Ljubljana wurde die Reise zu einem vollen Erfolg für Orchester und Konzertbesucher.
Los ging es am Sonntag, dem 13. Juli. Schon um kurz vor 6 Uhr morgens fanden sich die knapp 60 Mitreisenden am Georg-Gaßmann-Stadion ein. Mit von der Partie waren außerdem Dirigentin Elisabeth Tzschentke und unser Solo-Oboist Demir Alpdündar. Um alle Musizierenden, ihre Koffer und ihre Instrumente zu transportieren, reichte der Reisebus allein nicht aus, sodass er durch einen großen Gepäckanhänger verlängert werden musste. Die etwa 16-stündige Busfahrt führte unter anderem durch die malerische österreichische Steiermark, bis das Orchester kurz hinter der slowenischen Grenze die Stadt Maribor erreichte.
Der erste Tag in Maribor stand ganz unter dem Zeichen der Städtepartnerschaft. Bei der Stadtführung durch die Altstadt bewunderte die Reisegruppe die historischen Gebäude und die offiziell älteste Weinrebe der Welt. Der Fluss Drau, der ähnlich wie die Lahn in Marburg das Mariborer Stadtbild ziert, lud zum Verweilen ein. Abends wurde noch eine Weinprobe inklusive Führung durch einen ehemaligen Weinkeller angeboten.
Am Dienstag stand der Vormittag für Ausflüge in die Natur zur Verfügung. Ein Teil des Orchesters wanderte auf Maribors Hausberg „Piramida“, ein anderer Teil fuhr mit der Seilbahn hinauf auf den Pohorje-Berg, um dort im Wald spazieren zu gehen. Nach dem Mittagessen machten sich die Musikerinnen und Musiker dann für das erste Konzert der Reise bereit, das im städtischen Konzertsaal „Dvorana Union“ stattfand und mit knapp 300 Besuchern alle Erwartungen übertraf. In das diesjährige Sommerprogramm hatte das Orchester die Tanzsuite des slowenischen Komponisten Marko Muni Mihevc aufgenommen und es war eine große Ehre, den Komponisten bei diesem Konzert in Maribor persönlich begrüßen zu dürfen.
​​​​​​​​​​​Am Mittwoch stand für das Orchester ein Tagesausflug in die slowenische Hauptstadt Ljubljana auf dem Programm, bevor es am Donnerstag Zeit wurde für das zweite Konzert der Reise. Gleich nach dem Frühstück fuhr das Orchester in das 22 Kilometer von Ljubljana entfernte Škofja Loka. In diesem malerischen, von Bergen umgebenen Städtchen spielte das Orchester am Abend in der „Cerkev Marije Brezmadežne“ (Nonnenkirche) mit freundlicher Unterstützung der dortigen Kirchengemeinde. Auch hier wurde im Vorfeld kräftig Werbung gemacht, sodass die Kirche mit knapp 200 Besucherinnen und Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt war. Gerade weil zeitgleich und nur 100 Meter entfernt ein Open-Air-Konzert eines symphonischen Blasorchesters aus den USA stattfand, war der Besucherandrang eine große Überraschung und Freude!
Am Freitag brachen die Marburger Musikerinnen und Musiker zu einem Tagesausflug in das kroatische Zagreb auf, das mit viel Sonne zu ausgedehnten Erkundungsgängen in Kleingruppen einlud. Am letzten Abend der Reise wurde in einem der vielen schönen Lokale Maribors das Organisationsteam um unsere Geigerin Sandra Becker lautstark gefeiert.
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Die Marburger Philharmonie vor dem Konzert in Maribor am 15. Juli 2025. (Foto: Thorsten Mihr)

...und während des Konzerts in der Union Hall Maribor. (Foto: Thorsten Mihr)

In der prunkvollen Kirche von Škofja Loka beim Konzert am 17. Juli 2025. (Foto: Thorsten Mihr)
Im August 2014 ging die Marburger Philharmonie gemeinsam mit vielen ehemaligen treuen Mitspielern von Zürich bis Rostock auf Konzertreise nach Helsinki. Ein Sprinter mit dem großartigen Organisationsteam Arne Förtsch und Stefan Lieder begab sich schon vor dem Orchester auf die weite Anreise über Kopenhagen und die Öresundbrücke nach Stockholm, von dort mit dem Schiff nach Turku und weiter bis Helsinki, um die großen Instrumente an unser Reiseziel zu bringen. Wir anderen reisten entspannt mit dem Flugzeug an, es blieb nur spannend, ob all die Geigen im Handgepäck mitfliegen durften.
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Aber Glück gehabt, alles verlief reibungslos. Mit Sonnenschein erwartete uns die finnische Hauptstadt und das ungewöhnlich gute Wetter sollte uns die ganze Woche begleiten. Unsere Unterkunft, ein Studentenwohnheim, das im Sommer zum Hostel „Domus Academica“ umfunktioniert wird, lag sehr zentral. Helsinki ist eine relativ kleine Hauptstadt, alle Sehenswürdigkeiten ließen sich sehr gut zu Fuß erkunden. Sogar ein Sandstrand – der Hietaniemi-Strand, einer der beliebtesten der Stadt – war nur ein paar Minuten entfernt. Natürlich fehlte im Hostel auch die obligatorische finnische Sauna nicht. Die beiden Kirchen, in denen wir konzertierten, lagen in den Vororten Malmi und Viiki. Eine schöne Gelegenheit, die Stadt abseits der Touristenpfade kennenzulernen! Es erwarteten uns zwei architektonisch besondere Kirchen. Die eine aus Backstein, die andere – Viikin kirkko – vollständig aus Holz erbaut und mit Fertigstellung erst im Jahr 2005 der neueste Kirchenbau Helsinkis. Es war trotz sehr hoher Temperaturen und nur etwa 50 Zuhörern etwas Besonderes für uns, darin aufzutreten. Unsere wunderbare Solistin Jeanine Thorpe begeisterte das Publikum. Die Herzlichkeit des finnischen Publikums wiederum begeisterte uns: Tatsächlich waren die meisten Besucher gekommen, weil sie im Café oder im Hostel von uns angesprochen wurden. Eine Dame brachte sogar ein Blumensträußchen mit! Abseits der Proben und Konzerte blieb uns ausreichend Zeit. Ein Ausflug mit der ganzen Gruppe auf die Festungsinsel Suomenlinna vor den Toren Helsinkis und die abendlichen Wiedersehen am Strand boten eine schöne Gelegenheit, sich mit Pultnachbarn oder Bläserkollegen auszutauschen, denn die übrige freie Zeit nutzten alle ganz unterschiedlich in Kleingruppen oder alleine: Für einen Besuch im spannenden Museum für zeitgenössische Kunst oder in der Ausstellung über die Erfinderin der Mumins, für eine Kanutour oder eine Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn, für eine Besichtigung der berühmten russisch-orthodoxen Uspenski-Kathedrale oder der versteckten Felsenkirche, für den Genuss frischen Fischs am Marktplatz oder eines Blaubeerkuchens im Café am Meer und natürlich für Musik: Vielfältige Klänge ertönten durch die Gänge des Hostels und die nähere Umgebung. Ein Streichquartett erfreute mit Mozart, ein Bläserquintett bot Kontrastprogramm mit Hindemith, ein Gesangsensemble steuerte jazzige Melodien bei und ein wohlklingendes Hornquartett führte zu leichten Irritationen einer Zimmernachbarin, die offensichtlich Musik aus der Stereoanlage erwartet hatte: Auf die Frage „Can you switch that off? It's very loud...“, entstand die Idee, doch mit Straßenmusik ein paar finnische Euros dazuzuverdienen. Der Auftritt mit dem „Jägerchor“ und einem bayerischen Ländler vor der besonderen Kulisse des schneeweißen Doms lockte denn auch viele Zuhörer an. Wir verbrachten eine sehr schöne Woche in Helsinki. Braungebrannt und bestens vorbereitet auf das finnische Programm im kommenden Semester begrüßte uns Marburg mit Regen...
Konzertreise 2011 nach Potsdam
Nach einer unterschiedlich langen Anreise fanden sich die meisten Mitspieler und Gäste am Samstag, den 23.7.2011 in Potsdam ein. Wir waren in den Räumen des Internat sowie des Gästehauses auf der Insel Hermannswerder, unweit der Potsdamer Innenstadt, untergebracht. Ruhig und idyllisch direkt am See gelegen, mit Bus bzw. Fähre an die Stadt angebunden, verbrachten wir hier eine wunderschöne Woche. Nach einem gemeinsamen Abendessen konnten wir gut gestärkt unsere erste Potsdamer Probe beginnen. Geprobt wurde in der Aula des Gymnasiums auf Hermannswerder unweit unserer Unterkunft, mit unserem Dirigenten Ingo Stadtmüller. Neben bescheidenen Lichtverhältnissen bot die Aula doch genügend Platz und eine gute Akustik für unsere Proben. Auf dem Programm stand, wie beim Abschlusskonzert des Sommersemesters 2011 in Marburg die Karelia-Suite von Jean Sibelius, das Konzert für Klarinette und Viola von Max Bruch (Solisten: Liv Bartel (Viola) und Johannes Schultz (Klarinette)), sowie die Sinfonie Nr. 5 in F-Dur von Antonin DvoÅ™ak.

Die probenfreie Zeit wurde intensiv genutzt, um einen kleinen Abstecher in die Hauptstadt zu machen, aber auch in Potsdam gab es viel zu sehen. Bei fantastischem Wetter konnte man auch die Schlösser und Blumenpracht des Park Sanssouci genießen. Ein Highlight war auch unsere gemeinsame Bootstour, auf der man Potsdam von seinen zahlreichen Seen aus erkunden konnte. Natürlich luden abends die Gemeinschaftsräume des Internats zum gemütlichen Beisammensein ein.
Außerdem wurden die Innenstadtbesuche genutzt um ausgiebig für unsere Konzerte Werbung zu machen. So war es kein Wunder, dass nach einigen Tagen überall in Potsdams Innenstadt Plakate zu sehen waren, was dazu führte, dass die beiden Abschlusskonzerte in der Grunewaldkirche Berlin am Mittwoch, den 27.7.2011, sowie in der Erlöserkirche in Potsdam einen Tag später, am 28.7.2011 sehr gut
besucht waren. So ist es der Jungen Marburger Philharmonie gelungen, Potsdam ein Stück Marburger Orchesterkultur näherzubringen.
Was wäre denn aber eine Orchesterreise ohne eine Abschlussfeier nach den Konzerten. Wir durften bei einem „buntem Programm“ von kleinen Kammermusikstücken, über Sketche von Loriot und Gedichtvorträge, bis hin zu einem Akrobatikvortrag einen wunderschönen Abschlussabend mit reichhaltigem und abwechslungsreichem Buffet im BlauArt auf Hermannswerder erleben, bevor wir am nächsten Tag (diesmal bei strömendem Regen) den Heimweg antraten.
Möglich gemacht wurde die Orchesterreise von unserem vierköpfigen Organisationsteam, bestehend aus Viola Korn, Solveig Röwf, Christiane Stöhr und Ruben Bartholomäus. Ein ganz großer Dank geht aber auch an unsere Aushilfen und Solisten aus u.a. Weimar, Berlin und Potsdam.
Konzertreise 2007
nach Mecklenburg-Vorpommern
In der zweiten Augustwoche 2007 unternahm die Junge Marburger Philharmonie, vielen auch als JMP bekannt, eine Konzertreise nach Mecklenburg-Vorpommern. Die letzte Orchesterfahrt lag bereits mehrere Jahre zurück, und so war die Vorfreude besonders groß, wenn es auch spannend blieb, ob Organisation und Durchführung gut klappen würden.
Trotz dreier Tage intensiver Probenarbeit in Greifswald blieb dennoch genügend Zeit zur Erkundung der sehenswerten Hansestadt. In der reizvollen Innenstadt bieten die Lokale typische Spezialitäten an. Außerdem lud der besucherfreundliche Ostseestrand bei strahlendem Sonnenschein zum Baden ein. An den drei anschließenden Tagen wurden Konzerte gegeben. Hierfür stellten die Städte Greifswald, Rostock und Neubrandenburg ausgezeichnete Spielorte zur Verfügung. Das Greifswalder Publikum zeigte sich besonders zahlreich. Um auf das Konzert aufmerksam zu machen, war zuvor das JMP-Blechbläserquintett auf dem Marktplatz aufgetreten. In Rostock gastierte die JMP in der Konzertkirche, in welcher zeitgleich auch eine Bilderausstellung postmoderner Kunst zu bestaunen war. Das Konzert in Neubrandenburg bildete den krönenden Abschluss der Konzertreise. Die Konzertkirche ist aufgrund ihrer ausgezeichneten Akustik und modernen technischen Ausstattung deutschlandweit bekannt und renommiert. Der Konzertveranstalter hatte für die Junge Marburger Philharmonie alles professionell vorbereitet.

Das Konzert - die JMP spielte unter anderem die 9. Sinfonie von Antonín DvoÅ™ák - fand großen Anklang beim Publikum und Dirigent Kiril Stankow bekam viel Lob von den Musikkritikern aus seiner Heimatstadt Neubrandenburg. Bei Mozarts Sinfonia concertante für Violine und Viola brillierten die jungen Solisten Judith Eisenhofer und Florian Richter, der auch beim Konzert der JMP in der Lutherischen Pfarrkirche im Juli zu hören war.
Mit vielen neuen Eindrücken und dem Gefühl, die verbindende und erhellende Wirkung der Musik wieder einmal intensiv gespürt zu haben, kehrten die jungen Musiker nach Marburg zurück. Besonderer Dank gilt der Mitspielerin und Studentin der Musikwissenschaften Ingrid Scheuermann für die Gesamtorganisation der Reise.


